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Oberlandesgericht Hamm, II-5 UF 45/11

Datum:
14.09.2011
Gericht:
Oberlandesgericht Hamm
Spruchkörper:
5. Senat für Familiensachen
Entscheidungsart:
Urteil
Aktenzeichen:
II-5 UF 45/11
ECLI:
ECLI:DE:OLGHAM:2011:0914.II5UF45.11.00
 
Vorinstanz:
Amtsgericht Iserlohn, 14 F 160/09
Schlagworte:
Betreuungsunterhalt; Erwerbsbonus; Halbteilungsgrundsatz
Normen:
BGB §§ 1570, 1578
Leitsätze:

1. Der unterhaltsberechtigte betreuende Elternteil muss sich nicht auf eine verstärkte Übernahme der Kindesbetreuung durch den unterhaltspflichtigen Elternteil verweisen lassen, wenn die Ausweitung der Betreuung durch letzteren nicht mit dem Kindeswohl in Einklang steht. Gegen eine erhebliche Ausweitung der Betreuung spricht, dass der unterhaltspflichtige Elternteil nur zu einer schriftlichen Kommunikation mit dem andren Elternteil bereit ist.

2. Der Halbteilungsgrundsatz gebietet die hälftige Aufteilung des verteilungsfähigen Einkommens, d.h. des Teils der prägenden Einkünfte, der zur Deckung des Lebensbedarfs zur Verfügung steht. Dabei verstösst es nicht gegen den Halbteilungsgrundsatz, wenn bei Erwerbseinkünften vorab der Erwerbstätigenbonus abgezogen wird.

 
Tenor:

Auf die Be¬ru¬fung des Klä¬gers wird das am 25.01.2011 ver¬kün¬de¬te Urteil des Amts¬ge¬richts – Fa¬mi¬lien¬ge¬richt – Iser¬lohn unter Zu¬rück¬wei¬sung des wei¬ter-ge¬hen¬den Rechts¬mit¬tels teil¬wei¬se ab¬ge¬än¬dert und wie folgt neu ge¬fasst:

1. Der An¬trag des Klä¬gers auf Ab¬än¬de¬rung des Ver¬gleichs vom 05.07.2005 (14 F 52/05 Amts¬ge¬richt Iser¬lohn) wird zu¬rück¬ge¬wie¬sen.

2. In Ab¬än¬de¬rung des Ver¬bund¬urteils Amts¬ge¬richts – Fa¬mi¬lien¬ge¬richt – Iser-lohn vom 15.08.2006 (14 F 303/05) wird der Klä¬ger ver¬urteilt, an die Be¬klag¬te zu 5. ab dem 22.06.2009 nach¬ehe¬li¬chen Unter¬halt nur noch in fol¬gen¬der Höhe zu zah¬len:

a) vom 22.6.2009 bis zum 31.12.2009 in mo¬nat¬li¬cher Höhe von 1.400,00 € mo¬nat¬lich, davon 314,00 € Al¬ters¬vor¬sor¬ge¬unter¬halt,

b) von Ja¬nu¬ar bis April 2010 in mo¬nat¬li¬cher Höhe von 1.435,00 €, davon 280,00 € Al¬ters¬vor¬sor¬ge¬unter¬halt,

c) von Mai bis De¬zem¬ber 2010 in mo¬nat¬li¬cher Höhe von 1.260,00 €, davon 269,00 € Al¬ters¬vor¬sor¬ge¬unter¬halt,

d) von Ja¬nu¬ar bis Mai 2011 in mo¬nat¬li¬cher Höhe von 1.271,00 €, davon 271,00 € Al¬ters¬vor¬sor¬ge¬unter¬halt,

e) von Juni bis Juli 2011 in mo¬nat¬li¬cher Höhe von 1.175,00 €, davon 247,00 € Al¬ters¬vor¬sor¬ge¬unter¬halt sowie

f) ab Au¬gust 2011 lau¬fend in mo¬nat¬li¬cher Höhe von 1.132,00 €, davon 236,00 € Al¬ters¬vor¬sor¬ge¬unter¬halt.

Von den Kos¬ten des Ver¬fah¬rens trägt der Klä¬ger die au¬ßer¬ge¬richt¬li¬chen Kos-ten der Be¬klag¬ten zu 1. bis 4. ins¬ge¬samt sowie die au¬ßer¬ge¬richt¬li¬chen Kos¬ten der Be¬klag¬ten zu 5. und die Ge¬richts¬kos¬ten zu je 2/3. Die Be¬klag¬te zu 5. trägt von den Ge¬richts¬kos¬ten sowie den au¬ßer¬ge¬richt¬li¬chen Kos¬ten des Klä¬gers je 1/3. Im Üb¬ri¬gen trägt der Klä¬ger seine au¬ßer¬ge¬richt¬li¬chen Kos¬ten selbst.

Der Streit¬wert für das Ver¬fah¬ren ers¬ter Ins¬tanz wird auf 15.710,00 € (davon 15.385,00 € für die Ab¬än¬de¬rung des Ti¬tels über den nach¬ehe¬li¬chen Unter-halt), der Streit¬wert für die Be¬ru¬fung auf 7.130,00 € (davon 6.805,00 € für die Ab¬än¬de¬rung des Ti¬tels über den nach¬ehe¬li¬chen Unter¬halt) fest¬ge¬setzt.

Das Urteil ist vor¬läu¬fig voll¬streck¬bar.

 
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