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Landgericht Bonn, 29 KLs 5/22

Datum:
16.05.2023
Gericht:
Landgericht Bonn
Spruchkörper:
9. große Strafkammer des Landgerichts Bonn als Wirtschaftsstrafkammer
Entscheidungsart:
Urteil
Aktenzeichen:
29 KLs 5/22
ECLI:
ECLI:DE:LGBN:2023:0516.29KLS5.22.00
 
Tenor:

für Recht erkannt:

Der Angeklagte ist schuldig der Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Er wird zu einer Freiheitsstrafe von

2 Jahren

verurteilt. Die Vollstreckung der Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt.

Von dieser Strafe gelten wegen einer rechtsstaatswidrigen Verfahrensverzögerung zwei Monate als bereits vollstreckt.

Gegen den Angeklagten wird die Einziehung des Wertes von Taterträgen in Höhe von 60.000 Euro angeordnet. Er ist insoweit Gesamtschuldner.

Der Angeklagte trägt die Kosten des Verfahrens.

Angewendete Vorschriften:

§§ 370 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 AO, 27, 56 Abs. 1, 2, 73 Abs. 1 Alt. 2, 73 c StGB

 
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102

A.             Vorspann

103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115

B.             Feststellungen zur Person des Angeklagten

116 117

C.             Feststellungen zur Sache

I.               Allgemeine Feststellungen

1.              Grundstruktur der CumEx-Geschäfte

118 119 120

2.              Abgrenzung zu sog. CumCum-Geschäften

121

3.              Einsatz von Future-Kontrakten bei CumEx-Geschäften

122 123 124

4.              Probleme bei CumEx-Geschäften mit Leerverkäufen

125 126 127 128 129

5.              Eliminierung des Kursrisikos und Gewinnverschiebung durch Absicherungsgeschäfte

130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141

6.              Entwicklung des CumEx-Marktes in den 2000er-Jahren

142 143 144 145 146 147 148 149

II.             Vortat- und Rahmengeschehen

150

1.              Darstellung der A Unternehmensgruppe und des ursprünglichen Geschäftsmodells

151 152 153 154 155 156 157

2.              CumEx-Transaktionen mit Beteiligung von A im Jahr 2009 – nicht angeklagt –

a.              Zusammenarbeit des Angeklagten mit B

158 159 160 161 162 163

b.             Der BK Fonds 2009

164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176

c.              Beteiligung des Angeklagten in der Dividendensaison 2009 – nicht angeklagt –

177 178 179 180

d.             Vorstellungsbild des Angeklagten während der Handelssaison 2009

181 182 183

e.              Ausstieg B bei A

184

3.              Planung der Dividendensaison 2010

a.              Einstellung von N und M

185 186 187 188 189 190 191 192 193

b.             Einarbeitung von N und M

194 195 196 197 198

c.              Arbeitsweise und Entscheidungsfindung innerhalb der A in Bezug auf die Dividendensaison 2010

199 200 201 202 203

d.             Festlegung der Handelsstrategie („German Standard Trade“ oder „German Enhanced Trade“)

204 205 206 207 208 209

4.              der BK Fonds 2010 – nicht angeklagt –

210 211 212 213 214 215 216 217 218

III.          Feststellungen zur Tat

219 220

1.              Kontakte zur C Wertpapier- und Handelsbank

221 222 223 224 225 226 227 228

2.              Einbindung von Dr. D und Dr. E

a.              Entscheidung zur gemeinsamen Zusammenarbeit

229 230 231 232 233

b.             Aufgabenbereich von Dr. D und Dr. E

234 235 236 237

3.              Auswahl der Leveragegeber

238 239 240 241 242 243

4.              Auswahl der Depotbank

244 245 246 247 248 249

5.              Vereinbarungen mit der Leerverkäuferseite

250 251 252 253 254 255

6.              Planung der Profitverteilung auf Leerkäuferseite („Fundlevel“, „Marketlevel“, „Floorlevel“)

256 257 258 259 260 261 262 263

7.              Umgehungsstrategien, Rechtsgutachten, Risikoanalyse von AP

a.              Umgehungsstrategien

264 265 276

b.             Rechtsgutachten von Dr. D, „Fact Pattern“ und Besprechung vom 22.03.2010

277 278 279 280 281 282 283 284 285

c.              Risikoanalyse von BU

d.             Der gesondert Verfolgte J wollte die Gefahr späterer Beanstandungen oder Rückfragen bezüglich der geplanten CumEx-Geschäfte dadurch weiter minimieren, dass er die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BU mit einer steuerlichen Risikoanalyse der geplanten Anlagestrategie des C Fonds beauftragte.

286 287 288 289 290 291

8.              Schaffung der Fondstruktur, Abschluss der Verträge und Gewinnung der Investoren

292

a.              Gründung C InvAG und des BU

293 294 295

b.             Abschluss der wesentlichen Verträge

296 297 298 299 300 301

c.              Verkaufsprospekt, Anlagebedingungen, A Diligence Unterlagen

302 303 304 305

d.             Investoren

306 307 308 309 310

9.              Durchführung der Transaktionen des BU

a.              Aufgaben des Angeklagten unmittelbar vor bzw. während der Handelssaison

311 312 313 314 315

b.             Darstellung der konkreten Handelsabläufe

316 317 318 319 320 321 322 323

10.          Darstellung der einzelnen Transaktionen

324 325 326 327 328

11.          Einreichung der Erstattungsanträge

a.              Darstellung des Erstattungsverfahrens

329 330

b.             Schreiben der F vom April 2010

331 332 333

c.              Kapitalertragsteueranmeldungen der F Bank

334 335 336 337 338

d.             Auszahlungsverfügung und Auszahlung

339 340 341

12.          Auskehr der Gewinne an die Investoren/Schließung des Fonds

342 343

13.          Verteilung der in dem BV und dem BW vereinnahmten Gewinne

344 345 346 347 348

14.          Interne Gewinnverteilung bei A

349 350

15.          Berufsträgerbescheinigungen

351 352 353 354 355 356 357 358

Zusammenfassende Darstellung der Tatbeiträge, der Partizipation und des Vorstellungsbildes des gesondert verfolgten N

a.              Tatbeiträge

359

b.             Partizipation am Taterfolg

360

c.              Vorstellungbild

361 362

16.          Zusammenfassende Darstellung der Tatförderungsbeiträge und des Vorstellungsbildes des Angeklagten

363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375

IV.          Nachtatgeschehen

1.              Gang des Ermittlungs- und Strafverfahrens

376 377 378 379 380

2.              Rückforderungsverfahren

381

D.             Beweiswürdigung

I.               Zur Person

382

II.             Zur Sache

383

1.              Einlassung des Angeklagten

384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421

2.              Würdigung der Einlassung

422 423

3.              Bestätigung der Einlassung durch die Beweisaufnahme

424 425 426 427 428 429

a.              Beweiswürdigung zu den allgemeinen Feststellungen

430
aa.          Grundstruktur der CumEx-Geschäfte, Abgrenzung zu CumCum-Geschäften und Einsatz von Future-Kontrakten
431 432 433 434
bb.         Probleme bei CumEx-Geschäften mit Leerverkäufen, Eliminierung des Kursrisikos und Gewinnverteilung
435 436 437 438 439 440
cc.          Entwicklung des CumEx-Marktes in den 2000er-Jahren
441 442

b.             Beweiswürdigung zu Vortat- und Rahmengeschehen

aa.          Darstellung der A
443 444
bb.         CumEx-Transaktionen mit Beteiligung von A im Jahr 2009             
445 446 447 448 449
cc.          Planung der Dividendensaison 2010
1)             Einstellung von N und M
450 451 452 453 454
2)             Einarbeitung von N und M
455 456 457
3)             Arbeitsweise und Entscheidungsfindung innerhalb der A in Bezug auf die Dividendensaison 2010
458 459 460 461 462 463 464 465 466
4)             Festlegung der Handelsstrategie („German Standard Trade“ oder „German Enhanced Trade“)
467 468 469 470 471 472 473
dd.         der BK Fonds 2010
474 475 476 477 478

c.              Beweiswürdigung zum Tatgeschehen

1)             Kontakte zur C Bank
479 480 481 482 483 484
2)             Einbindung von Dr. D und Dr. E
485 486 487 488 489 490 491 492 493 494 495 496 497 498 499
3)             Auswahl der Leveragegeber
500 501
4)             Auswahl der Depotbank
502 503
5)             Vereinbarungen mit der Leerverkäuferseite
504 505 506 507 508 509
6)             Planung der Profitverteilung auf Leerkäuferseite
510 511 512 513 514 515
7)             Umgehungsstrategien
516 517 518
8)             Rechtsgutachten von Dr. D, „Fact Pattern“ und Besprechung vom 22.03.2010
519 520 521 522 523 524
9)             Risikoanalyse von BU
525 526 527
bb.         Beweiswürdigung zur Schaffung der Fondstruktur, Abschluss der Verträge und Gewinnung der Investoren
528 529 530 531 532
cc.          Beweiswürdigung zur Durchführung der Transaktionen
1)             Aufgaben des Angeklagten unmittelbar vor und während der Handelssaison
533 534 535
2)             Darstellung der konkreten Handelsabläufe
536 537 538 539 540
3)             Darstellung der einzelnen Trades
541 542
dd.         Beweiswürdigung zur Einreichung der Erstattungsanträge
1)             Darstellung des Erstattungsverfahrens
543
2)             Schreiben der F vom April 2010
544 545
3)             Kapitalertragsteueranmeldungen der F Bank
546 547 548
4)             Auszahlungsverfügung und Auszahlung
549
ee.          Beweiswürdigung zur Auskehr der Gewinne an die Investoren/Schließung des Fonds
550
ff.            Beweiswürdigung zur Verteilung der in dem BV Fund und dem BW Fund vereinnahmten Gewinne
551 552
gg.          Beweiswürdigung zur Gewinnverteilung innerhalb der A
553 554 555
hh.        Beweiswürdigung zu Berufsträgerbescheinigungen 
556
ii.             Beweiswürdigung zur zusammenfassenden Darstellung
557

d.             Beweiswürdigung zum Nachtatgeschehen

aa.          Zum Verfahrensgang
558 559 560
bb.         Zum Rückforderungsverfahren
561

E.             Rechtliche Würdigung

562

I.               Fehlen von Verfahrenshindernissen – Keine Verjährung

563 564 565 566

II.             Beihilfe zur Steuerhinterziehung (in einem besonders schweren Fall)

567

1.              Vorsätzliche und rechtswidrige Haupttat

568 569

a.              Angaben zu steuerlich erheblichen Tatsachen

570 571 572 573 574 575

b.             Tätigen der Angaben gegenüber einer Finanzbehörde

576

c.              Unrichtigkeit der Angaben

577
aa.          Keine Zurechnung der Dividenden
578 579 580 581 582 583 584
bb.         Keine Steuereinbehalte und -abführungen auf Kompensationszahlungen
585 586 587 588 589
cc.          weitere Unrichtigkeiten bzw. Unvollständigkeiten
590 591
dd.         Keine anderweite Mitteilung des tatsächlichen Sachverhaltes
592

d.             Erlangung nicht gerechtfertigter Steuervorteile

593 594 595

e.              Täterschaft des gesondert Verfolgten N

596 597 598 599 600 601 602 603 604 605 606

f.               Vorsatz des Haupttäters

607 608 609 610 611 612 613

g.              Rechtswidrigkeit der Haupttat

614

2.              Beihilfe des Angeklagten (§ 27 Abs. 1 StGB)

615

a.              Objektiver Gehilfenbeitrag

616
aa.          Hilfeleistung
617 618 619
bb.         Abgrenzung zur Mittäterschaft
620 621 622 623 624 625

b.             Gehilfenvorsatz hinsichtlich Haupttat und Gehilfenbeitrag

626
aa.          Vorsatz bzgl. der Haupttat und deren Förderung
627 628 629 630
bb.         Grundsätze der berufsneutralen Handlung
631 632 633

3.              Rechtswidrigkeit und Schuld des Angeklagten

634

4.              Konkurrenzen

635 636 637

F.              Strafzumessung

I.               Strafrahmenwahl

638 639 640 641 642 643 644 645 646 657 658 659

II.             Konkrete Strafzumessung

660 661 662 663

III.          Bewährungsentscheidung

664 665 666

G.             Rechtsstaatswidrige Verfahrensverzögerung

667 668 669

H.            Einziehung

670 671 672

I.               Erlangtes Etwas

673 674 675 676

II.             Höhe des Erlangten

677 678 679 680 681 682 683

III.          Kein Ausschluss der Einziehung

684 685 686 687

IV.          Gesamtschuld

688 689

I.               Kosten

690
 

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